Politour 2010

»Ned ganz putzt?«

Im Gegenteil: Donnerstag, 19. August 2010, 18 Uhr, zweihundertfünfzig Meter Bahnhofstrasse, eingelegt zweihundertsiebenundfünfzig Chromstahl-Regenrinnen-Elemente, kniend entlang fünfunddreissig freiwillige Zuger Heinzelmenschen und nach fünfundvierzig Minuten ist das Zuger Image wieder aufpoliert!

Auf den Tag vor einem Jahr polierte das Künstlerduo Holder Glanz und Cecile Gloria in ihrer PoliTour2009 das Image der Bahnhofstrasse. »Return of Investment« nannten sie es, und so traten sie als Executive Manager der »S.I.T.Z. Bank, Zug am See« in Anzug und Deux-Piece die Säuberung der Chromstahl-Rinne an und beklebten diese mit der Folie »schutz über zug« (NeueZZ berichtete). Ein Jahr später glänzt das Prunk-Stück erneut in alter Frische. Dieses Mal aber gereinigt gemeinsam mit einer Gruppe freiwilliger, umsichtiger Zugerinnen und Zuger. »Es war unser Ziel, fünfhundert Steuerzahlende dazu zu motivieren, gemeinsam die fünfhundert Meter Repräsentations-Schiene in zehn Minuten zu reinigen. Schlussendlich waren es fünfunddreissig, aber nach drei Viertel Stunden galt das Ziel als erreicht. Wir sind überwältigt. Die Stimmung war super und gemeinsam konnten wir auf die Werte unserer Stadt anstossen. Danke allen, die mitgeholfen haben! Es ist schön zu merken, dass auch Zug lustvoll über seinen eigenen Schatten springen und dabei über sich schmunzeln kann«, so Fabian Schmid, alias »Holder Glanz«.

Wertschein für den Schein-Wert

Doch damit nicht genug. Die Initiatoren der PoliTour2010, Roma Inderbitzin und Fabian Schmid, strebten vergangenen Donnerstagabend Nachhaltigkeit und Umsicht an. Parallel zur Putzaktion verkauften Sie eigens hergestellte Wertscheine für den »Regenrinnen-Chromstahl-Schein-Wert«. Damit motivierten sie Passanten, für ein Jahr die Patenschaft über ein Stück aufpoliertes Image der Stadt Zug zu übernehmen. »Jeder konnte selber bestimmen, wie viel ihm eines der 257 Chrom-Stücke wert ist. Es wurden Beträge zwischen fünf Rappen und vierzig Franken investiert«!, gibt Cecile Gloria, »Chief Investment Value Officer, Wert-Verherrlichung« alias Roma Inderbitzin Auskunft. Die aufpolierten Image-Träger, selbstverständlich handnummeriert, erhielten nach dem Verkauf einen leuchtend orangen Punkt. Die gesamten Einnahmen werden gemäss Schmid der Stadt Zug als Treuhänderin übergeben. Sie solle dann nach eigenem Ermessen das Geld in stadtrelevante, im Sinne des Gesunden Menschenverstandes agierende, Umsicht stiftende Kulturprojekte reinvestieren.

Die Aktion ist nicht vorbei

Eigentlich war die Absicht, die Einnahmen der bereits übernommenen vierzig Patenschaften gestern Montag dem Stadtoberhaupt feierlich zu übergeben. »Die Reaktionen der Käufer war jedoch so motivierend, dass wir beschlossen haben, die Chance auf eine Patenschaft ganz Zug zu ermöglichen. Und genau das machen wir nun«, so Inderbitzin. Bis zum 19. September können Interessierte via Mail unter roma.in@gmx.ch oder fabian@redselig.ch ihren Beitrag leisten. Angegeben werden muss, wie viel einem die Patenschaft wert ist, Postanschrift und als Antwort erhält man den Wert-Schein inklusive Einzahlungsschein. »Zwar haben wir dieses Jahr noch nicht 500 Leute zum Putzen motivieren können, aber vielleicht schaffen wir es, 257 Gotten und Göttis zu rekrutieren. Wir alle sind für unser Stadt-Image verantwortlich. Also los, tun wir etwas«!
(Pressetext für Neue Zuger Zeitung)

Impressionen vom 19. August 2010

Als Erstes von ganzem Herzen ein Dankeschön allen Putzfeen, die sich lustvoll und vergnüglich an unserem Event beteiligt haben! Es hat Spass gemacht mit Euch und wir sind stolz, dass Ihr den Mut gezeigt habt, mit uns am Image von Zug zu polieren. Danke. Ein grosses Dankeschön an Geri Murer für seine Putzutensilien und -Instruktion sowie an Sandrine Tschamper für ihre Bildreportage!

Politour Waschstrasse
Politour »Waschstrasse«
Detail Pflege
Detail Pflege
Paten Acquise
Paten-Acquise
Polizeikontrolle
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Police Relations
PR: Police Relations
Cleaning Crew
Cleaning Crew
Holder Glanz und Cécile Gloria
Holder Glanz (Fabian Schmid) und Cécile Gloria (Roma Inderbitzin)